In Teil 1 ging es um den Rahmen und den Ablauf des heimlichen Treffens.
Diesen Programmpunkt haben Nils M. und ich für die AJC-Jungscharfreizeit 2007 entwickelt.
Teil 2 liefert die Inhalte nach. Leider konnte ich den Block zum Thema „Dank“ nicht auftreiben. Ich versuche etwas ähnliches neu zu schreiben.
Ich erhebe – wie bei allen Andachten – keinen Anspruch auf theologische Korrektheit. Ich bin Elektriker, kein Pfarrer.
Einleitung
Schön euch alle hier zu sehen. Weil der König ein Gebetsverbot verhängt hat, wurde heute ja den ganzen Tag nicht gebetet. Dabei ist das Gebet etwas sehr wichtiges im Glaubensleben.
Hier, bei diesem Geheimtreffen wollen wir uns mal mit dem Gebet auseinandersetzen.
Was ist Gebet überhaupt?
Martin Luther schrieb im Katechismus: Das Gebet ist ein Reden des Herzens mit Gott. In Bitte, Fürbitte, Dank und Anbetung.
Beten kann man immer und überall. Man muss nicht die Hände falten oder die Augen zu schließen. Aber beides hilft bei der Konzentration. Ich bete manchmal während der Arbeit. Wenn ich mit lauten Maschinen arbeite und vor lauter Lärm nur wenig davon mitbekomme, was um mich herum passiert. Dabei muss ich mich nicht allzu sehr auf die Arbeit konzentrieren und kann die Zeit so sinnvoller nutzen.
Beten ist aber auch ein Hören auf Gott. Und da kann es hilfreich sein, wenn es wirklich still ist.
Wir werden heute verschiedene Arten von Gebeten zu verschiedenen Themen ausprobieren.
Block 1: „Bitte“
Lied: Wer bittet, dem wird gegeben
Matthäus 7,7-11
7 Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. 8 Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. 9 Oder ist ein Mensch unter euch, der seinem Sohn, wenn er ihn bittet um Brot, einen Stein biete? 10 Oder der ihm, wenn er ihn bittet um einen Fisch, eine Schlange biete? 11 Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten!
Gott will also, dass wir ihm vertrauen und mit unseren Problemen zu ihm kommen. Wir dürfen Gott um alles bitten. Aber manchmal handelt Gott anders als wir erwarten.
Wir machen jetzt eine Gebetsgemeinschaft. Das heißt jemand betet immer laut und die Anderen beten leise mit. Ich werde die Gebetsgemeinschaft mit einem Gebet beenden.
Block 2: „Fürbitte“
1.Timotheus 2,1 und 2
So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, für die Könige und für alle Obrigkeit, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit.
Fürbitte ist ein Gebet für andere. Wenn Leute krank sind und nicht selber beten können, brauchen sie Fürbitte. Wenn Freunde Probleme haben, auch. Und ich benötige im Moment auch eine Menge Fürbitte.
Hier auf der Freizeit habe ich oft nicht die nötige Zeit, die nötig wäre um ausreichend zu beten. Deshalb beten viele Leute aus dem AJC für uns. Ich habe eine Gebetspatin, die mir versprochen hat, während der Freizeit für mich zu beten. Und ich kann spüren, dass sie das tut. Inge kann damit das übernehmen wozu ich nicht komme.
Wir bilden jetzt kleine Gebetsgruppen mit 5 bis 7 Leuten. Nehmt euch Zeit und überlegt, für wen oder was ihr beten könnt. Dann betet gemeinsam dafür. Nach einer Weile sage ich laut Amen. Betet das angefangene Gebet fertig und werdet leise. Wir warten, bis alle fertig sind, dann kommt der nächste Block.
Block 3: „Dank“
„Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes für euch in Christus Jesus.“
1 Thess 5,18
Habt ihr schon mal beobachtet, wie ein Kind beim Metzger ein Stück Wurst bekommen hat? Meistens beißt es dann direkt rein und die Mutter ermahnt „Wie sagt man?“. Der Metzger könnte doch auch ohne das Wort „Danke“ erkennen, das das Kind sich freut. Immerhin ist dem Kind der Biss in die Wurst in diesem Moment das Wichtigste.
Aber wenn ich das Danke aussprechen, zeigt das den Dank unmissverständlich. Nicht nur der Person, bei der man sich bedankt, sondern auch mir. Es macht mir bewusst, dass die Wurst – oder für was auch immer ich mich bedanke – nicht selbstverständlich ist.
Gott tut uns auch immer wieder Gutes. Auch, wenn er genau weiß, ob wir dankbar sind oder nicht, ist es wichtig, dass man den Dank dafür ausspricht.
Wir machen jetzt ein sogenanntes „Popcorngebet“. Wie Popcorn in einer Pfanne poppen die kurzen Gebete in der Gruppe auf. Immer nur ein kurzer Satz. „Danke für…“ Ich beende das Gebet nach einer Weile mit einem „Amen“
Block 4: „Anbetung“
In Psalm 50,15 steht: „...rufe mich an am Tag der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich ehren„
„Anbetung“ „loben“ „ehren“ was soll das sein? Alle diese Begriffe gehen in die gleiche Richtung.
Loben: Am einfachsten ist das „Loben“ zu verstehen.
– Du schreibst eine gute Note und deine Eltern loben dich dafür.
– Gott tut dir etwas Gutes und du lobst ihn dafür.
Loben bedeutet, jemanden zu sagen, dass er etwas gut gemacht hat.
Ehren: Wenn ein Mädchen einen „Verehrer“ hat, bekommt sie von ihm Briefe (Stand 2007!) in denen steht, was für schöne Augen sie hat und wie schön sie aussieht. Sie bekommt Blumen oder wird von ihrem Verehrer zum Essen eingeladen.
Warum?
Sie soll sich darüber freuen.
Auch Gott freut sich, wenn wir ihm sagen, wie gut er ist.
Anbetung bezieht sich immer auf Gott. Zumindest im christlichen Zusammenhang. Es geht darum, ihm eine Freude zu machen.
Wir wollen Gott jetzt anbeten. Wir können ihn für viele Dinge loben. ER tut uns so viel Gutes. ER hat die ganze Welt erschaffen. Jeden Baum hier im Wald, Jeden einzelnen von uns. Ist das nicht toll?
Lasst uns in dieser vierten Gebetsrunde in einer großen Gruppe Gott anbeten. Er freut sich darüber.
Ich schließe mit dem Vaterunser.
Übergang zur Nachtwanderung
Wir werden jetzt einen anderen Weg zurück gehen. Die Soldaten des Königs sollen ja nicht erfahren, was hier passiert ist.
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