HUIII-Maschine

Die HUIII-Maschine war mein erstes Spielzeug mit Sprachsteuerung. Und das war in den späten Achzigern des letzten Jahrhunderts. Das ganze ist nochmal erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass die ganze Maschine keine elektronischen Bauteile enthält.

Ich muss zugeben, dass hinter der Sache ein kleiner Trick steckt. Dazu später mehr.

Die Huiii-Maschine besteht aus einer Holzleiste mit Kerben an der ein Propeller befestigt ist. Wenn man mit einem Holzstäbchen über die Kerben reibt, passier zuerst mal gar nichts. Bis man das Sprachkommando „HUIII“ gibt. Dann dreht sich der Propeller plötzlich im Uhrzeigersinn. Das nächste „HUIII“ ändert die Drehrichtung.

Material

Ihr benötigt nicht viel Material und Werkzeug

  • Eine Holzleiste mit etwa 13 x 13mm
  • Eine Rundholzstab mit etwa 6mm Durchmesser
  • Einen Eisstiel oder einen flachen Holzstab
  • einen Nagel mit 2mm Durchmesser und nicht zu kleinem Kopf
  • Einen Akkuschrauber oder Bohrmaschine mit 1,5 und 3mm Holzbohrer
  • Eine Holzraspel
  • Falls ihr die Holzleiste nicht im Vorfeld zuschneidet, eine Puk-Säge

Die Maße dürfen grundsätzlich variieren. Falls ihr von meinen Empfehlungen stark abweicht, baut erst mal einen Prototypen und schaut, ob alles so funktioniert. Das empfehle ich euch auch, wenn ihr euch an meine Maße haltet. Dann könnt ichr auch den Trick mit der Sprachsteuerung schon mal üben.

Bauanleitung

Die Holzleiste sägt ihr in 25 cm Stücke. Fangt etwa 4 cm hinter der Vorderseite an und raspelt im 1 Zentimeter-Abstand 8 bis 10 Kerben in die eine Kante. Auf dem Foto seht ihr, wie das gemeint ist

Vom Rundstab sägt ihr etwa 10 Zentimeter ab. Das ist später der „Reibestab“.

In den Propeller bohrt ihr genau mittig ein 3mm Loch. Es ist für die Funktion wichtig, dass das Loch etwas größer ist, als die Achse (der Nagel). Bei mir ist dabei der Eisstiel zerbrochen und ich habe den Propeller aus einer 3x16mm Holzleiste gebastelt, indem ich ein 6cm Stück abgesägt habe. Hatte kein Eis mehr griffbereit.

Der Propeller wird jetzt mittig auf die Stirnseite des Stabes genagelt. Bei hartem Holz solltet ihr vorbohren, sonst splittert die Leiste möglicherweise. Bei einem 2mm Nagel bohrt ihr mit einem 1,5mm Bohrer.

Die Achse darf ordentlich Spiel haben, wie ihr auf dem Foto erkennen könnt. Wichtig ist, dass der Kopf größer ist als die Bohrung im Propeller.

Der Trick

Wenn ihr mit dem Reibestab über die Kerben reibt, tut sich erstmal gar nichts. Erst wenn ihr mit dem Daumen der „Reibehand“ von oben ganz unauffällig gegen den Stab drückt, beginnt der Propeller sich zu drehen. Vergesst nicht, dass ihr das Kommando mit „HUIII“ gebt. Für einen Richtungswechsel ruft ihr wieder „HUIII“ und nehmt den Daumen vom Stab. Dafür drückt ihr jetzt mit dem Zeigefinger von unten dagegen. Zum Anhalten genügt ein „Huiii“ mit kurzem Ansatz zum Richtungswechsel und dann keinen Finger mehr an den Stab. Nach kurzer Übung solltet ihr es beherrschen.

Warum?

Wie funktioniert die Maschine?

Ich versuche es in einfachen Worten zu erklären:
Wenn ihr ohne Finger über den Stab reibt, macht die Achse eine gerade Bewegung auf und ab im Propeller. Dieser dreht sich also nicht. Wenn ihr zusätzlich mit dem Finger reibt, gibt es eine zusätzliche Bewegung seitwärts. Diese ist, je nachdem ob ihr oben oder unten gegen den Stab drückt, bei der Aufwärtsbewegung stärker oder schwächer als abwärts. Die Achse beschreibt also ein Oval im oder entgegen dem Uhrzeigersinn. Der Propeller nimmt diese Bewegung auf und dreht sich.

Wer sich tiefer in die Physik der HUIII-Maschine rein denken will: Die Uni Münster hat sich ausführlich damit beschäftigt. Die Ergebnisse sind hier veröffenlicht.

Weitere Bastelideen

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