Kaleidoskop

Ein Kaleidoskop ist ein optisches Spielzeug.

Durch drei Spiegel wird das Bild, das in die Röhre fällt immer wieder gespiegelt und breitet sich „ins Unendliche“ aus. Es gibt verschiedene Versionen. Von drei einfachen zusammengeklebten Spiegeln bis hin zu bunten Perlen, die beim Drehen immer wieder neue, bunte Formen entstehen lassen.

Ich beschreibe den Bau eines Deluxe-Kaleidoskops. Wie weit ihr es bastelt ist euch überlassen. Und wenn ihr die Anleitung bis zum Ende lest, könnt ihr euch ja eine Upgrade-Option offen lassen.

Als Grundlage habe ich Kunststoffspiegel genommen. Die kann man leicht mit einem Teppichmesser oder einem Bastelskalpell schneiden. Glasspiegel bringen im Kaleidoskop keine nennenswerten Vorteile. Das Bild soll ja verzerrt werden. Da ist es nicht so schlimm, wenn die Kunststoffspiegel ein bisschen gebogen sind.

Ihr braucht drei gleich breite Streifen. Wenn ihr sie später in ein Rohr einbauen wollt, müsst ihr darauf achten, dass es auch genau passt. Das heißt: Der Innendurchmesser des Rohres muss so groß sein, wie der Umkreis eures gleichseitigen Dreiecks.

Das lässt sich auf dieser Seite genau berechnen: https://rechneronline.de/pi/gleichseitiges-dreieck.php
Ihr gebt bei Umkreisradius den Innenradius (!) eures Rohres ein. Das ist der halbe Innendurchmesser.

Jetzt einfach auf „berechnen“ klicken und bei „Seitenlänge (a=b=c)“ die Breite eurer Spiegelstreifen ablesen.

Und so breit lasst ihr die Teilis ihre Spiegel schneiden. Oder schneidet sie im Vorfeld selber, falls ihr ihnen keine scharfen Messer in die Hand geben wollt.

Rundet im Zweifelsfall ein bisschen ab, damit die Streifen schmäler werden und nehmt ein bisschen mehr Heißkleber bei der Befestigung. Je nach Stärke eurer Spiegel wird es sonst eng.

Von der Länge her haben meine Spiegel knapp 23 cm (9 Zoll). Die hab ich einfach so gelassen.

Kaum habt ihr den Spiegel zerschnitten, schon baut ihr ihn wieder zusammen. Jetzt aber als gleichseitiges Dreieck. Die Spiegelflächen zeigen dabei nach innen. Ich hab dazu ein starkes Klebeband verwendet.

Die einfachste Version ist hiermit fertig. Schaut mal durch wie durch ein Fernglas und die Welt spiegelt sich hunderfach wieder.

In diesem Zustand ist es auch schon bereit für den Videomodus. Betrachtet Videos wie dieses durch euer Kaleidoskop.

Das Ergebnis sieht so aus:

Besonders robust ist die ganze Sache aber noch nicht. Deshalb empfehle ich, die Spiegel in ein stabiles Rohr einzubauen. Als Elektriker natürlich in ein 40mm KuPa-Rohr. Natürlich geht es auch mit einer Papphülse aus einer Küchenrolle oder ähnlichem. Das KunststoffPanzerrohr ist allerdings, wie der Name schon andeutet, deutlich stabiler. Alu- oder Stahlrohre gehen natürlich auch, wenn eure Teilis mit dem entsprechenden Werkzeug umgehen können.

Meine Spiegel sind genau genug, dass sie in der Röhre festklemmen. Falls das bei euch nicht so ist, oder die (Papp-) Röhre nicht stabil genug ist, klebt sie einfach fest. Vorne und hinten jeweils an den 3 Kontaktpunkten zwischen Rohr und Spiegel.

Das Rohr sollte übrigens genau so lang wie die Spiegel sein.
Ausnahme: Ihr baut die Deluxe-Ausführung. Dann lasst es etwa einen Zentimeter länger.

Damit das Licht nur aus einer Richtung in die Röhre fällt, solltet ihr das eine Ende mit einer Scheibe aus Karton oder Kunststoff verschließen. Vergesst aber nicht, ein kleines Guckloch in die Mitte der Scheibe zu schneiden.

Wenn ihr nicht nur die Welt oder Videos spiegeln wollt, sondern bunte Farben direkt in euer Kaleidoskop integrieren, müsst ihr einen Ring an das bestehende System anbauen. Dann könnt ihr die Farben vor den Spiegeln hin und her drehen und tolle Effekte erzielen.

Den Ring schneidet ihr von einem etwas dickeren Rohr ab. Idealerweise ist der Innendurchmesser des Rings identisch oder minimal größer als der Außendurchmesser des Rohres. Dann malt oder druckt ihr bunte Muster auf eine Kunststofffolie und klebt sie an den Ring.

Diesen steckt ihr auf das Rohr. Wenn ihr jetzt durchschaut, seht ihr die Farben gespiegelt. Ihr könnt am Ring drehen und die Farben tanzen. In diesem Zustand habe ich das Beitragsbild fotografiert.

Die Deluxe-Ausführung hat kein festes Bild integriert sondern bewegliche Teile wie kleine Glasperlen oder bunte Papierschnipsel, die sich beim Drehen immer wieder neu anordnen. Den Ring braucht ihr in diesem Fall nicht.

Dazu müsst ihr das Rohr etwa einen Zentimeter länger lassen als die Spiegel und eine runde Scheibe aus durchsichtiger Folie in die Röhre kleben. Sie verhindert, dass das Füllmaterial zwischen die Spiegel geraten.

Den kleinen Hohlraum füllt ihr dann mit den bunten Teilen und klebt eine zweite Scheibe vorne auf die Röhre.

Hier seht ihr einmal die Variante mit bunten Schnipseln aus Folie

In die endgültige Variante habe ich aber sogenanntes „Schmelzgranulat“ in verschiedenen Farben eingefüllt. Kleine durchscheinende Kunststoffkörnchen. Füllt den Hohlraum nur zu zwei Dritteln, damit die Körner sich beim Drehen unterschiedlich anordnen können.

Sobald alles trocken ist, könnt ihr euer Kaleidoskop benutzen.

Durchschauen, drehen und staunen.

Weitere Bastelideen findt ihr hier

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