Galater Six-Seven: Was du säst, wirst du ernten

Im Moment (Ende 2025) gibt es mal wieder einen Trend, den man in ein paar Jahren nicht mehr nachvollziehen kann. Der 6–7-Meme stammt ursprünglich aus dem Song „Doot Doot“ des US-Rappers Skrilla, in dem die Zahlen „six, seven“ vorkommen. Sie beziehen sich auf die 67th Street in Philadelphia, Skrillas Heimat. Bekannt wurde der Meme später vor allem durch Basketball-Videos, in denen die Phrase humorvoll verwendet wurde. Und im Moment rasten die Teilis einfach nur aus, wenn sie „six-seven“ hören.

Als Jungscharmitarbeiter muss man nicht jeden Trend mitmachen. Manche sind nicht gut und sogar gefährlich. Six-Seven ist aber harmlos und höchstens nervig, also kam mir die Idee, irgend eine Bibelstelle Kapitel 6 Vers 7 als Andacht zu halten.

Angefangen hab ich die Suche bei 1.Mose 6,7. Dort steht: Ich werde die Menschen, die ich gemacht habe, wieder vernichten!«, sagte er. »Ja, nicht nur die Menschen – auch die Tiere auf der Erde, von den größten bis zu den kleinsten, und ebenso die Vögel am Himmel. Es wäre besser gewesen, ich hätte sie erst gar nicht erschaffen.«

OK. Nicht wirklich ein motivierendes Thema für eine Andacht in der Gruppenstunde. Also hab ich Buch für Buch in der Bibel weiter gesucht bis ich bei Galater six-seven hängen geblieben bin.

Dort steht: Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.
Das bezieht sich in erster Linie auf die Beziehung zu Gott. Aber auch zwischen uns Menschen bemerke ich oft, dass man genau das bekommt, was man austeilt. Und dazu möchte ich ein paar Gedanken mit euch teilen.

Als Elektriker habe ich jeden Tag mit ganz unterschiedlichen Kunden zu tun. Manche sind richtig angenehm – man kommt hin, erklärt kurz, was man macht, und dann kann man in Ruhe arbeiten.
Aber andere… na ja, sagen wir mal: Sie sind eine kleine Herausforderung.

Manche stehen die ganze Zeit neben mir und schauen mir auf die Finger.
Andere meckern über jede Kleinigkeit: „Das hätten Sie aber auch schöner machen können“ oder „Sind Sie sicher, dass das so richtig ist?“
Und manchmal merkt man schon beim ersten Satz: Das wird heute kein leichter Kunde.

Trotzdem versuche ich, freundlich zu bleiben. Auch wenn jemand anstrengend ist, hilft es meistens, ruhig und höflich zu bleiben.
Einige meiner Kollegen sind da weniger geduldig. Wenn sie merken, dass jemand nervt, reagieren sie sofort gereizt.
Manchmal erzählen wir uns dann abends nach der Arbeit, wie der Tag gelaufen ist.

Neulich meinte ein Kollege zu mir:
„Oh, bei dem Kunden warst du auch? Der war doch furchtbar! Hat sich nur beschwert – dem hab ich ordentlich Kontra gegeben!“
Ich war überrascht. Denn ich hatte bei demselben Kunden eigentlich einen ganz anderen Eindruck.

Da ist mir etwas aufgefallen:
Vielleicht war der Kunde gar nicht grundsätzlich schwierig – vielleicht hat mein Kollege einfach eine andere „Saat“ ausgesät.
Wenn man unfreundlich oder genervt auf jemanden reagiert, bekommt man oft genau das Gleiche zurück. Wenn man aber freundlich und respektvoll bleibt, verändert sich die Stimmung.
Man „erntet“ oft auch wieder Freundlichkeit.

Paulus schreibt im Galaterbrief:

„Was der Mensch sät, das wird er ernten.“ (Galater 6,7)

Das ist nicht nur bei Pflanzen so, sondern auch im Umgang mit Menschen.
Wenn du Streit, Ärger oder Unfreundlichkeit „säst“, wirst du davon mehr bekommen.
Wenn du aber Geduld, Freundlichkeit und Verständnis zeigst, dann wächst daraus etwas Gutes – Vertrauen, Frieden und vielleicht sogar Dankbarkeit.

Paulus meint das nicht als Drohung, sondern als Ermutigung:
Unsere Entscheidungen haben Folgen – und wir dürfen uns bewusst für das Gute entscheiden.
Gott sieht, was wir tun, und er wünscht sich, dass in unserem Leben gute Frucht wächst: Freundschaft statt Streit, Vergebung statt Nachtrag, Vertrauen statt Misstrauen.

Und wenn du mal Mist gebaut hast, darfst du trotzdem wieder neu anfangen.
Denn bei Gott ist jeder Tag eine neue Chance, Gutes zu säen.

Und wenn in Zukunft jemand unfreundlich zu dir ist, denk einfach an „six-seven“ und bleib freundlich. Lass keine schlechte Saat aufgehen.

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