Gruppenpraxis: Teams einteilen

Auf der AJC-Jungscharfreizeit sind die Teilis in den Zeltgruppen nach Alter und Geschlecht sortiert. Das ist eine gute Sache, denn in der Altersspanne von 8 bis 13 haben die Kids sehr unterschiedliche Interessen.

Bei Dorf- oder Geländespielen ist das allerdings ein Nachteil. Wenn es darum geht, schnell durch den Wald zu rennen, haben die jüngeren Zeltgruppen keine Chance.

Deshalb werden für solche Spiele vom Programmteam „gemischte Gruppen“ empfohlen. Ich möchte verschiedene Möglichkeiten aufzeigen, wie ihr Gruppen fair durchmischen könnt. Wobei absolut fair vermutlich nie möglich ist. Das geht schon damit los, dass bei 7 Gruppen die Anzahl der Mitspielenden nicht unbedingt durch 7 teilbar ist. Also haben manche Gruppen eine Person mehr. Aber halbwegs fair sollte machbar sein.

Wählen

Das klassische Wählen aus dem Sportuntericht. Für jedes der 7 Teams wird ein „Wahlberechtigter“ bestimmt. Die dürfen dann immer der Reihe nach ein Teammitglied wählen. Das ergibt automatisch ähnlich starke Teams. Es wird immer der vermeintlich Beste gewählt. So kommen in jedes Team sowohl starke als auch schwache Mitspieler.

Da haben wir auch schon den großen Haken. Es bleiben immer die Schwächsten bis zum Ende. Und manchmal heißt es: „Nehmt ihr den doch noch zusätzlich, wir wollen den nicht“. Ich spreche aus Erfahrung, dass das die Unsportlichen ziemlich frustrieren kann.

Der andere Nachteil im Zeltlager ist: Es dauert bei 100 Teilis zu lange. In kleineren Gruppen kann man so aber schon ab und zu Teams einteilen.

Durchzählen

Abzählen ist auch eine bekannte Möglichkeit, Mannschaften zufällig einzuteilen. Halbwegs fair wird es, wenn sich alle nach Körpergröße wie die Orgelpfeifen aufstellen. Oder nach dem Alter. Die Größten ganz nach links und dann der Reihe nach bis zu den kleinsten. Muss nicht auf den Millimeter genau sein, aber halbwegs sollte es hin hauen. SAGT NICHT WIE VIELE TEAMS ES GEBEN SOLL. Wenn alle stehen, achten Mitarbeitende darauf, dass nicht mehr getauscht wird. Dann werden die Gruppen durchgezählt.

Einteilen

Meine Lieblingsmöglichkeit ist das Einteilen im Vorfeld. Dazu nehme ich die Teililiste. Die Teilis stehen dort in Zeltgruppen sortiert. Ich beginne bei der jüngsten Mädelsgruppe und schreibe vor jeden Namen eine Zahl. Bei sieben Teams bekommt die erste eine eins, die zweite eine zwei und so weiter bis 7. Dann geht es wieder bei 1 los.

Wenn die jüngsten Mädels ihre Nummern haben kommen die jüngsten Jungs dran. Einfach weiter zählen. So arbeite ich mich bis zu den ältesten Gruppen vor. Die Liste wird in Zeltgruppen zerschnitten. Alle Zeltgruppen-MA bekommen dann die Zahlen für ihre Gruppe und schreiben den Teilis ihre Nummer mit Filzstift auf den Arm.

Wenn allerdings für zwei Spiele 7 Gruppen benötigt werden, entstehen automatisch identische Teams. Also kann man immer nach 7 Namen einen Strich machen und zwischen zwei Strichen die Zahlen 1 bis 7 zufällig verteilen. Oder man nimmt zuerst alle Mädchen- und dann alle Jungsgruppen.

PS: Manche malen die Zahlen auch ins Gesicht, als „Waschkontrolle“. Kann man die Zahl am nächsten Tag noch erkennen, sollten sich die Teilis besser waschen…

„Brüderlich teilen“

Diese Einteilmöglichkeit für 2 Teams eignet sich nicht nur für Brüder, sondern auch für Schwestern. Genau genommen müssen die Teamchefs nicht mal verwandt sein.

Wie teilt man ein Stück Kuchen brüderlich auf? Jeder Bruder will natürlich mehr. Also ist es eine faire Möglichkeit, wenn ein Bruder den Kuchen schneidet und der andere sich seine Hälfte aussucht. Der Schneidende wird zwei möglichst gleich große Stücke schneiden, denn wenn eins deutlich größer ist, bekommt er das kleinere.

Bei der Gruppeneinteilung teilt deshalb ein Teamchef zwei möglichst gleich starke Gruppen ein. Wenn sie nämlich nicht gleich stark sind, nimmt sich der andere Teamchef das stärkere.

Für einen entspannten Stationenlauf auf dem Zeltplatz müssen die Gruppen nicht unbedingt gleich stark sein. Deshalb noch ein paar Ideen, die Teams durchzumischen ohne dieses Ziel.

Lose 1

Ihr braucht so viele Lose, wie Teilis. Bei 7 Gruppen steht auf allen Losen gleich oft die Zahl 1 bis 7. Bei nicht durch 7 teilbaren Teilizahlen gibt es dann eben in Gruppe 1 bis x ein Los mehr

Im Vorbeigehen nimmt sich jeder Teili ein Los und stellt sich zu seiner Gruppe.

Lose 2

Ihr schreibt alle Namen der Teilis auf Lose und zieht dann die Gruppen.
Entweder zuerst das komplette Team 1 und dann zwei und so weiter.
Oder zuerst je die erste Person für Team 1 bis Team 7 und dann die zweite Person für Team 1 bis 7 und so weiter.

Digital

Was wäre die heutige Zeit, wenn es nicht für alles eine App gäbe.

Die Gruppen-Apps die ich getestet habe sind eher für Sportunterricht oder Fußballtraining. Aber auch für die Jugendgruppe können sie nützlich sein.

Zwei Apps möchte ich hier besonders hervor heben. Eine ist kostenpflichtig (einmalig unter 3 Euro), die andere ist werbefinanziert.

Teamgenerator für Spiele

Teamgenerator für Spiele ist für Fußballteams gedacht. Die App ist deutsch und werbefinanziert. Immer wieder ein kurzes Video, und Werbung am Rand der App. Für 99 Cent kann man die Pro-Version ohne Werbung kaufen.

Man startet die App, gibt die Namen aller Teilis ein. Das klappt sogar per Spracheingabe. Die Option, einzelne Spieler als Torwart zu markieren, gibt es auch.

Im nächsten Schritt kann man auswählen, wie viele Teams es geben soll und wie viele Spieler im Team sind. Beim generieren kommt konsequent ein Werbevideo. Ich hatte bei 11 Mitspielern sowohl die Anzahl der Teams (3) als auch die Spieler pro Team (2) eingegeben. Logischerweise waren dann 5 Mitspieler in keinem Team. Wenn ihr nur eine Option einstellt, werden alle Teilis in Gruppen eingeteilt.

Im nächsten Schritt kommt wieder das Fußball-Thema der App durch: Man kommt direkt weiter zu einer „Anzeigetafel“. Es spielt Team 1 gegen Team 2 Die Tore können gezählt werden, während der Timer runter zählt. Für die zweite Halbzeit kann man den Countdown erneut starten.

Team Shake: Pick Random Groups

Die App Team Shake: Pick Random Groups ist deutlich komplexer. Dafür kostet sie knapp 3 Euro.

Mitspielern kann ein Geschlecht zugewiesen werden und deren Spielstärke kann definiert werden. Teams können nach Geschlecht getrennt werden oder eine Anzahl Frauen pro Team wird vorgegeben. Die Personen kann man dauerhaft speichern und auf „abwesend“ stellen. Dann werden sie in der Gruppeneinteilung ignoriert.

Die Grundfunktion zur Gruppeneinteilung erklärt sich von selbst. Für weitere Funktionen muss man sich etwas reinarbeiten. Dafür bekommt man dann auch faire Teams

Für ein Zeltlager ist das ein ziemlicher Aufwand. Aber für eine regelmäßige Gruppenstunde lohnt es sich, die Teilis einmal mit mehr Details einzutragen.

Leider habe ich in der Vielzahl der Einstellmöglichkeiten keine gefunden, die die Sprache auf deutsch stellt.

Falls ihr bessere Apps kennt, oder bessere Methoden zur Gruppeneinteilung, schreibt es in die Kommentare unter dem Beitrag.

Ihr könnt diese Methoden bei verschiedenen Geländespielen und Dorf- bzw Stadtspielen einsetzen

Es gibt übrigens noch weitere Beiträge in der Rubrik Zeltlagerpraxis

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4 Gedanken zu „Gruppenpraxis: Teams einteilen#8220;

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