Seife gießen

Seife kann man selber herstellen. Und das geht grundsätzlich auch mit ganz normalen Küchenutensilien. Dafür muss man aber mit teilweise gefährlichen, ätzenden Stoffen arbeiten. Mit Jungscharlern möchte ich das lieber nicht machen.

Die einfache Alternative ist Gieß- oder Schmelzseife. Diese hat einen geringen Schmelzpunkt und kann im Wasserbad einfach und relativ ungefährlich verflüssigt werden.

Relativ ungefährlich bedeutet, dass ihr mit kochendem Wasser und heißer, flüssiger Seife hantiert. Achtet darauf, dass die Teilis keinen Unfug treiben. Topflappen sind auf jeden Fall wichtig.

Folgendes braucht ihr zum Seife gießen:

Schmelzseife. Kann man im Internet kaufen. Ich habe mich für eine preislich mittlere Variante entschieden. Zu billig wollte ich nicht kaufen und nach oben gibt es mit Pflegezusätzen kaum Grenzen. Im Einkaufswagen landeten zwei Blöcke: Ein weißer und ein transparenter.
Seifenfarben. Wenn ihr eine Quelle für die Seife habt, bekommt ihr dort vermutlich auch entsprechende Farben. Von irgendwelchen anderen Farben würde ich abraten, da die eine oder andere Lebensmittelfarbe bei den Badepralinen die Wanne eingefärbt hat. Und dass man nach dem Händewaschen grüne Finger hat, ist eher nicht das Ziel.
Glitzer. Ihr könnt auch Glitzer mit in die Seife geben, allerdings ist das nicht besonders umweltfreundlich.
Seifenaroma. Verschiedene Seifenduftstoffe könnt ihr auch gezielt kaufen. Oder ihr nehmt Duftöle. Oder Kräuter. Oder Blütenblätter. Mit dem Dosieren müsst ihr etwas üben. Mein erster Seifenwürfel war definitiv überaromatisiert 😉
Sowohl bei Farbe als auch bei Düften würde ich ein kleines Sortiment kaufen. Dann habt ihr eine kleine Auswahl von allem.
Gießformen. Es gibt es spezielle Seifenformen zu kaufen. Wenn ihr das öfter machen wollt, ist das eventuell sinnvoll.
Ich hatte Eiswürfel- und Minikuchenformen aus Silikon, kleine Gießformen die von einem anderen Bastelprojekt übrig waren und eine kleine Schüssel, die sich im Nachhinein als etwas zu groß entpuppte.
Immer daran denken: Die Teilis sollen die Dinger nachher gut in der Hand halten können.
Die Silikonformen habe ich nach dem Seifengießen mit heißem Wasser ausgespült und in die Spülmaschine gesteckt. Sind wie neu und ich nehme sie auch wieder für Lebensmittel. Allerdings kann das bei anderer Seife oder anderen Formen auch in die Hose gehen. Also lieber Formen nehmen, die im Ernstfall dauerhaft in der Bastelkiste landen dürfen.
Holzstab oder Löffel zum umrühren. Damit die Seife schneller schmilzt und Farbe und Duft gleichmäßig verteilt werden
Hitzebeständiger Behälter. Ich habe ein einfaches Joghurtglas genommen. Die Praxis hat gezeigt, dass ein paar Gläser zusätzlich nicht verkehrt sind. Vor allem bei verschiedenen Farben und wenn ihr mit transparenter und trüber Seife arbeitet. Oder spült es immer wieder mit heißem Wasser aus.
Topf und Kochplatte: Ich arbeite bei Bastelprojekten gerne mit einer mobilen Herdplatte. An einen Herd in der Küche kommen meistens nicht so viele Personen ran. Grundsätzlich könnt ihr die Seife auch in einem geeigneten gefäß in der Mikrowelle schmelzen. Habe ich aber nicht probiert.

Wie immer gilt: Kauft euer Material, wo ihr wollt. Ich will mit der Jungscharwerkstatt kein Geld verdienen.

Bringt in eurem Topf Wasser zum kochen. Kurz vorm Sprudeln ist eine gute und sichere Temperatur. Die Seife lässt sich vom großen Block mit einen Messer sauber abschneiden. Macht dann kleine Brocken daraus. Ein größerer Block braucht länger zum schmelzen. Die Brocken kommen in das Glas und dieses ins kochende Wasser. Innerhalb weniger Minuten schmilzt die Seife.

Dabei solltet ihr immer wieder gut umrühren, damit die Seife gleichmäßig schmilzt.

Wenn ihr eine Abdeckung für das Glas habt, deckt die Öffnung zu (aber nicht zuschrauben). Es sollte nicht zu viel Wasser aus der Seife verdampfen.

Tipp: Schmelzt lieber mehrmals kleinere Portionen. Wenn ihr wisst, wie schwer die Seife aus einer Form ist, könnt ihr gezielt diese Menge schmelzen.

Nochmal die Warnung: Heiße Platte, heiße Seife, heißes Wasser. KEINEN BLÖDSINN MACHEN

Sobald die Seife flüssig ist, könnt ihr Farbe und Duft hinzufügen. Die Farbe ändert sich beim abkühlen nur minimal. So, wie ihr die Farbe im Glas seht, ist sie nachher auch in der Seife. Und mit Aromen müsst ihr ein bisschen probieren.

Die flüssige Seife gießt ihr jetzt vorsichtig in die Formen. Das Glas könnt ihr mit einem Topflappen oder Küchenhandschuhen gut anfassen. Die Kuchenformen waren relativ hoch. Füllt solche Formen nur teilweise.

Ich habe außerdem probiert, verschiedene Farben in Schichten zu gießen. Wenn die Ebene darunter noch nicht zu fest ist, funktioniert das recht gut. Ansonsten fallen die Schichten auseinander.

Außerdem wollte ich das Jungscharwerkstattlogo in die Seife bringen. Auch das funktioniert wenn ihr ein Stück Seidenpapier bemalt. Einfach auf die eine Schicht legen und mit transparenter Seife übergießen. Im Nachhinein hätte ich die transparente Schicht gar nicht oder zumindest nicht so stark eingefärbt. Beim Händewaschen löst sich das Papier dann mehr oder weniger auf.

Wenn die Seifen abgekühlt sind, könnt ihr sie aus den Formen lösen. Wartet lieber etwas länger, sonst zerbröselt euer Kunstwerk.

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