Frisbee-Basics

Eigentlich sollte dies ein Beitrag mit verschiedenen Frisbee-Spielen werden. Beim schreiben wollte ich kurz die Physikalischen Grundlagen und verschiedene Wurf- und Fangtechniken erklären. Das wurde dann so viel, dass ich einen Beitrag zu den Grundlagen, und einen andern zu den Spielen schreiben werde.

Geschichte

1871 gründete William Russel Frisbie eine Bäckerfirma. Diese Bäckerei verkaufte unter anderem Torten in runden Kuchenformen aus Blech. In den 1940er Jahren beobachtete Walter Frederick Morrison, wie Kinder sich diese Bleche gegenseitig zu warfen.

Dies brachte ihn auf die Idee, runde Scheiben als Spielzeug zu verkaufen. Blech war nicht wirklich das geeignete Material. Es dauerte aber noch einige Jahre, bis er die erste Kunststoffscheibe auf den Markt brachte. Das war die Geburtsstunde der Frisbeescheibe.

Mit so einer Scheibe kann man viele verschiedene Spiele spielen, und einige davon möchte ich in diesem Beitrag vorstellen.

Kurzer Ausflug in die Physik

Wenn ihr die Physik hinter der Scheibe versteht, könnt ihr sie besser werfen.

Für die Flugeigenschaften sind 2 Effekte wichtig. Ich fasse das mal kurz zusammen.

Erstens bekommt die Scheibe durch ihre Form einen Auftrieb. Die Scheibe bewegt sich durch die Luft nach vorne. Aufgrund der gewölbten Kante muss die Luft an der Oberseite schneller vorbei strömen, als auf der Unterseite. Der Luftdruck oben ist geringer und der höhere Luftdruck an der Unterseite „drückt“ die Scheibe wie die Tragfläche eines Flugzeugs nach oben.

Der zweite Effekt entsteht durch die Drehung der Scheibe. Ein sogenannter „Drehimpuls“ sorgt dafür, dass die Scheibe nicht „umkippt“.

Einige andere Effekte spielen auch noch mit, aber zum Werfen reicht es, wenn ihr versteht, dass die Scheibe eine Vorwärts- und eine Drehbewegung machen muss. Beim Abwurf sorgt der Arm für die Vorwärtsbewegung und das Handgelenk für die Drehung

Ausführlicher könnt ihr das in der Welt der Physik nachlesen

Verschiedene Scheiben

Grundsätzlich fliegt alles, was wie eine Frisbeescheibe aussieht. Nur nicht zwangsläufig gut. Viele Werbegeschenke sind in Ordnung und für verschiedene Spiele nutzbar. Aber im großen und ganzen sind sie zu leicht. Mehr Masse bedeutet: weiterer Flug und bessere Rotation.

Ich empfehle euch eine „Wettkampfscheibe“ mit einem Gewicht von 175 Gramm und einem Durchmesser von 275 mm. Preisklasse zwischen 15 und 25 Euro. Das ist der Allrounder.

Wenn ihr Frisbeegolf in der Gruppe spielen wollt, braucht jeder eine eigene Scheibe, da geht das mit Wettkampfscheiben ganz schön ins Geld. Fairerweise sollten alle identische Scheiben haben. Da sind dann die Werbegeschenke wieder besser. Wollt ihr allerdings „professionell“ golfen, solltet ihr euch ein Discgolf-Scheibenset zulegen. Das sind meist drei verschiedene Scheiben für weite oder präzise Würfe. In der Gruppe eher nicht bezahlbar.

Es gibt Scheiben aus Schaumstoff. Wenn ihr in der Gruppe Ultimate Frisbee spielen wollt, ist das vielleicht eine Alternative. Eine nicht sauber geworfene Wettkampfscheibe im Gesicht ist schmerzhafter, als eine aus Schaumstoff. Wenn eure Teilis allerdings gut zielen können, würde ich auch hier den Allrounder einsetzen.

Wurfringe sind mit Frisbeescheiben verwandt. Da sie flacher sind und das ganze Gewicht außen liegt, fliegen sie deutlich schneller als klassische Scheiben. Sie sind weniger anfällig gegen Seitenwind und fliegen weit. Nicht wirklich zum Einstieg geeignet.

Werfen

Grundsätzlich gibt es kein „richtig“ oder „falsch“ beim werfen. Wenn die Scheibe fliegt, war der Wurf gut. Es haben sich aber einige Techniken bewährt. Grundsätzlich gibt es in der Technik keinen Unterschied, ob man mit der rechten oder der linken Hand wirft

Der Anfängerwurf ist die Rückhand

Man hält die Frisbeescheibe am Rand mit dem Daumen oben, dem Zeigefinger außen am Rand und den anderen Fingern darunter.

Man stellt sich mit den Füßen etwa schulterbreit auseinander hin, wobei man leicht seitlich zur Wurfrichtung zeigst. Das bedeutet, dass sich die Schulter und Hüfte in etwa in die Richtung drehen sollten, in die man die Frisbeescheibe werfen möchte.

Man schwingt den Arm nach hinten und dreht gleichzeitig deinen Oberkörper leicht zur Seite.

Während man den Arm nach vorne schwingt, öffnet sich Hand und lässt die Frisbeescheibe los. Achte darauf, dass deine Handinnenfläche nach oben zeigt und die Frisbee freigibt, wenn dein Arm etwa auf Schulterhöhe ist. Versuche, die Frisbee dabei flach zu halten.

Wende dein Handgelenk leicht nach vorne, während du die Frisbeescheibe loslässt, um zusätzliche Stabilität und Kontrolle zu erhalten.

Der zweite Grundwurf ist die Vorhand. Vor allem wenn man schnell vom Fangen ins Werfen übergehen will, ist dieser Wurf wichtig.

Lege den Daumen wieder an die Oberseite und den Mittelfinger von innen an den Rand der Scheibe. Der Zeigefinger stabilisiert die Scheibe, während Ring- und kleiner Finger angezogen sind.

Mit dem Ellbogen zeigst du beim Ausholen in die Wurfrichtung.

Beim Werfen bewegst du den Arm nach vorne und versetzt die Scheibe mit dem Mittelfinger in Drehung.


Noch ein Video das zusätzlich zu Rück- und Vorhand zusätzlich den Overheadwurf zeigt.
Außerdem werden Kurvenwürfe erklärt.

Achte bei jeder Wurftechnik darauf, dass du die Flugbahn der Frisbeescheibe verfolgst und sieh, wohin sie fliegt. Dies ermöglicht es dir, deine Wurftechnik im Laufe der Zeit zu verbessern und präzisere Würfe zu erzielen. Sauber geworfene Scheiben lassen sich besser fangen.

Fangen

Fangen ist zum Beispiel beim Ultimate extrem wichtig. Wenn die Scheibe auf den Boden fällt, verliert man sie. Deshalb sollte auch das Fangen üben.

Auch hier gilt: gefangen ist gefangen. Allerdings kann eine sauber gefangene Frisbeescheibe schneller und genauer weiter gespielt werden.

Welche Fangtechnik angewendet wird, kommt auch darauf an, wie die Scheibe auf euch zu kommt.

Beihändiges Fangen ist einfacher.

Hier gibt es die Sandwichtechnik, bei der die Scheibe mit je einer Hand von oben und unten eingeklemmt wird. Wie ein Belag zwischen zwei Brotscheiben.

Beihändig am Rand ist ebenfalls verbreitet. Dabei greifen beide Daumen von unten und die restlichen Finger von oben nach der Scheibe.

Einhändiges Fangen ist etwas schwieriger. Dafür aber auch flexibler. Wenn eine Scheibe ziemlich hoch oder tief kommt, ist es nicht immer möglich mit beiden Händen zuzugreifen. Beim einhändigen Fangen greift man je nach Flughöhe mit dem Daumen von der einen, und den restlichen Fingern von der anderen Seite nach dem Rand der Scheibe. Faustregel: über Bauchnabelhöhe ist der Daumen an der Unterseite.
Auch zum Fangen habe ich ein (englischsprachiges) Video gefunden.

Üben im Kreis

Mehrere Personen stehen im Kreis, werfen sich die Scheibe zu und fangen sie auf. fertig.

Das schöne an diesem gemütlichen Spiel ist, dass zum Beispiel im Zeltlager einfach weitere Personen dazu kommen können und mitspielen. 5 Minuten oder mehrere Stunden? Spielt so lange ihr Lust habt. Dabei erlernt ihr ganz nebenbei die Wurf- und Fangtechniken.

Es gibt einige Spiele mit Frisbeescheiben in der Jungscharwerkstatt

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3 Gedanken zu „Frisbee-Basics#8220;

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